· 

"Hilfe! Mein Kind isst fast nichts!"

ESSEN! Ein Thema!

Vitamine sind gut fürs Immunsysten, Calzium fördert den Knochenbau und Kohlenhydrate sorgen für reichlich Energuie, etc. Wir wissen das alles so pi mal Daumen. Also theoretisch und praktisch ernähren wir uns auch selbst ausreichend. Doch was, wenn unser Kind "wie ein Spatz isst", nur Lust auf Suesses hat und auch sonst gern alles Gute verweigert?

Holen sich Kinder tatsächlich was sie brauchen?

 

 

Und was ist eigentlich an Finger Food so besonders? Finger Food meint Essen mit den Fingern. Das können Babys in etwa ab 7 - 9 Monaten, genauer gesagt, ab etwa dem Zeitpunkt, zu dem sie den "Pinzettengriff" beherrschen. "Daumen und Zeigefinger greifen" zum Essensgegenstand und gehen ganz automatisch zum Mund. -> So erklärt sich "Fingerfood". Hierbei wird gerochen, gefühlt, angeleckt und gekaut, auch eventuell wieder ausgespuckt. Geschluckt wird, was vom Kind zerkaut werden kann. Beobachtet das gut! Seid dabei, wenn euer Kind ist und handelt schnell, wenn ihr merkt, da ist etwas nicht kaubar!

Die sinnliche Erfahrung spielt mit. Wie sieht das Essen aus? Wie fühlt es sich an? Kann ich damit spielen? Aber nicht nur das Erleben der Lebensmittel spielt als Faktor eine Rolle. Auch das sogenannte Setting, also die Umgebung, ist von großer Bedeutung: Wer isst mit? Isst da überhaupt jemand mit? Und wenn ja wie? Läuft der Fernseher dabei? Wie ist der Tisch gedeckt? Gibt es auf meinem Teller eine bunte Auswahl? Darf ich selbst entscheiden, was ich esse? Darf ich es selbst anfassen und zu mir nehmen? Desto mehr Ruhe und Experimentierfrede beim Essen desto besser! Und falls, dann doch nichts die Speiseröhre runterrutscht -  ? EInfach bis zur nächsten Mahlzeit warten. Der Hunger entscheidet. Versuchen sie ihrem Kind bis zur nächsten Mahlzeit besser nicht irgendwelche Snacks anzubieten. So lernt es einen Essenrythmus kennen. Es ist auch gut, wenn der Darm mal 3 - STd. komplett seine Ruhe hat, denn Studien haben bewiesen, der Darm braucht Zeit sich zu reinigen (-> Viel Mehr zum Thema Verdauung findet ihr in dem Buch "Darm mit Charme" von Giulia Enders). Ach und Apropos Verdaung, falls mal was in der Spreiseröhre festsitzt, sich das KInd mal verschlucken sollte:

Legt es über euren Schoß mit dem Kopf nach unten geneigt und schlagt mit dem Handballen zwischen die Schulterblätter.


Für den Hunger zwischendurch macht ihr mit Obst und Gemüse für den Fall der Fälle, dass das Kind dann zwischendurch doch Hunger verspürt, nichts falsch. Klein geschnittene Gürkchen, Möhrchen, Kohlrabi, Äpfel, Bananen. Jedes Kind hat so individuelle Vorlieben. Manchmal ändern sich Lieblingsspeisen zyklisch. Euer Kind ist gerad nur Nudeln? Na dann hat es wohl die Nudelphase. Bietet andere Sachen an, aber ohne euch verrückt zu machen. Es kommt schon von selbst ne neue Phase. Durch Druck erreicht ihr oft nur das Gegenteil. Zur Not lasst ihr einfach den Hunger des Kindes entscheiden. Und der kommt in der Regel, sofern der nicht durch zuviele Süßspeisen a la gezuckerte Jogurths und co durcheinandergebracht wird.

 

Instinktiv und intuitiv wissen Kinder wie sie essen. Sie wissen nicht nur zu kauen, sondern auch welche Nährstoffe sie brauchen. Mäkler und Gutesser weisen anscheinend signifikant keine Unterschiede bzgl. der Blutwerte auf, so eine "Stanfordstudie" (siehe: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2943861/). Falls ihr euch Sorgen macht, redet mit eurem Kinderarzt.

An und für sich ist es gut nicht zuviele Lebensmittel mit industriell hergestellten Zucker anzubieten. Denn ihr wisst selbst, die machen süchtig. Ich selbst versuche die Süßigkeit als besonderes Extra in den Alltag zu bringen und ihr trotzdem nicht zu viel Bedeutung zu schenken. Ich erkläre meinem Kind was Zucker bewirken kann, wie z.b. Karies und dass zu viel davon den Körper am Ende müde macht. Erst schießt der Blutzuckerspiegel in die Höhe, dann fällt er ab und es gibt das Tief!

Je nachdem was ein Kind versteht, kann man ihm erklären. Mein persönliches Hauptargument für eine ausgewogene Ernährung: Gesundes Essen macht stark und schlau!

Generell bevorzugen Kinder Süßes. Süss ist auch Obst, Jogurth mit Ahornsirup, etc. Das heißt jedoch nicht, dass es keine deftigen Mahlzeiten geben soll! Lasst die Kinder mitkochen, im Supermarkt mitentscheiden. Ladet Freunde zum Essen ein! Spielt Essen im Dunkeln! Macht ein Fest draus! Hauptsache kein Stress. Essen soll mit Freude und Lust verknüpft werden! Wenn ihr diese neuronale Vernetzung schafft, dann ist das schon mal ne sehr gute Basis, auch wenn ihr das Ergebnis nicht sofort seht!

Probierts mal mit Spass und Gemütlichkeit! Guten Hunger!


 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0