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Elternschaft in Zeiten von Corona-Übers gereizt sein und über die Folgen der Entschleunigung, Eine Erfahrungsstory. Ein kleines Essay aus dem Alltag einer Mutti

Zwischen Panik, Vorsicht, Verantwortung und Alltagsstress!

Plötzlich bekommt die altägliche Routine, mehrere Gegner:

Veränderung, Umstrukturierung, EInsamkeit, Langeweile oder aber auch das Gegenteil - noch mehr Stress.. (Ich sage nicht, dass Langeweile und Stress nicht nebeneinander existieren können.)

Pandemie. Haushalt, Corona, Kinder. Ein Wechselspiel der Gefühle.

Stress baut sich in der Regel auf durch beispielsweise zu viele Gedanken, Gefühle (Hunger, Angst, Freude,..), die sogenannten inneren Reize und die äußeren Reize; Aufgaben, Nachrichten (Corona!!), Wahrnehmungen (Menschen mit Masken, leere Straßen, Straßenverkehr, das Kind, das fast vom Stuhl fällt,,..),

Zusammenfassend alle Stimuli, die sich als innere und äußere Reize zusammenfassen lassen können. Diese rufen verschiedene physische und psychische Reaktionen hervor. Jeder Reiz wirkt irgendwie auf uns ein und ruft damit irgendwie eine Reaktion und damit eine Veränderung unseres Zustands vor, bringt damit eine neue Erfahrung in unser Sein. Bei den Kindern ist das noch offensichtlicher als bei den Erwachsenen. Sie verändern sich ständig und entwickeln sich sprachlich, motorisch, emotional,. usw. Die Liste der Ebenen kann divers beschrieben werden. Auch wir Erwachsenen verändern uns ständig, wenn nicht ganz so offensichtlich. Desto intensiver und neu erscheinen die äußeren Reize, je mehr Aufgaben sehen wir uns gestellt. Ein PC dazu ist eine gute Analogie. Je mehr Input und Aufgaben, Seiten ich öffne, desto langsamer läuft der Computer. Beim PC ist es völlig klar, dass er hängen bleibt, "Nichts geht mehr" bedeutet, der Computer ist überlastet.

Wenn ich mich als homo sapiens überfordert fühle, läuft bei mir in der Regel ein anderes Programm. Dieses Programm heißt: Ich muss schneller, besser, produktiver, etc. sein. -> Lauf schneller!

Was hat das alles jetzt mit Corona und Elternschaft zu tun? Na einiges!

Als erstes kam die Medienflut,(...)

Es gab kein anderes Thema Mehr, die Welt stand Kopf.

Die Umweltbedingungen änderten sich und brachen in alle Sektoren ein, wie kleine Viren den Computer bevölkern und das Windowssystem auf den Kopf stellen. Die Privatsphäre, das politische Handeln, die wirtschaftlische Existenz, das Familienleben waren belegt von einem Thema, einem Virus, die jeden anging und immernoch angeht. Wissenschaftler*Innen und Politiker*Innen diskutierte in den öffentlichen Medien. Tag für Tag neue Informationen, neues Wissen, verschiedene Meinungen, So multiperspektivisch gab es schon lange keinen Diskurs mehr., Plötzlich ändert sich die Alltagsstruktur, die Normalität, die Ordnung der Welt als solche, die unserem Alltag Struktur und Sinn gibt.

Sehr gut erinnere mich an die ersten Nächte im März, indem weltweit die Alarmglocken läuteten.

Ich liege im Bett meines Sohns und verstehe die Welt nicht mehr. Viele Gedanken gehen mir duch den Kopf. Wie soll ich ihm erklären, dass wir seinen Geburtstag in zwei Wochen jetzt nicht feiern, auf den er sich seit Weihnachten freut? Wie soll ich mich verhalten? Angst haben, cool bleiben? Verantwortung zeigen mit einer sicheren, selbstbewussten, aber dennoch sensiiblen und empathischen Haltung? War das nicht sowieso mein Erziehungsideal? DIe Zeit vergeht und vergeht. Wir sehen kaum Leute. Ich spiele so viel wie nie mit meinem Sohn, von morgens bis abends überlegen wir, wie wir Zeit füllen können, Eine Staubwolke, ein Resultat der turbulenten Informationenmasse der Medienflut, vernebelt die Sicht auf das Hier und Jetzt.. Immer wieder stupse ich mein Bewusstsein in die Chancen dieser Situation. - Shutdown - innen und außen - Nutz die Zeit Mama!!! Zugleich versuche ich über meinen privelegierte Position dankbar zu sein. Ich lebe in einem Land, dessen Gesundheitssystem einen zumindest einen guten Ruf hat. ich bin krankenversichert und brauche mir über meine existentielle Situation akut keine Sorgen zu machen. Beruhigt bin ich, dass ich noch ein Kitakind habe, dass wir noch spielen und ausgangslos kreativ sein dürfen und von keinem schulsystemischen Strukturen abhängig sind, zu keinem Home - Schooling verpflichtet bin.. Wer weiß jedoch wie das wird, wenn er im Sommer in die Schule geht? Kann das nicht auch ein Vorteil sein, wenn die Schulzeit entschleunigt beginnt? Ich lebe mit meinem Sohn allein in der Wohnung. Endlich habe ich Zeit hier was zu verändern. Ideen und Aufgaben sammeln sich an. Mehrere" To do - Listen" fliegen in meiner Wohnung rum. Die Liste der Möglichkeiten von aufgeschobenen Sachen und Wünschen summiert sich.

Eines jedoch kreuzt diesen Plan der Umstrukturierung und Neuorientierung:

Die schlechte Laune meines Sohnes! Auch ihn tangieren die Veränderungen physisch, psychisch. Natürlich ist er keine Maschine und genauso von den äußeren Reizen betroffen, wie ich. Theoretisch ist mir das klar.. Im Alltag sind die Kenntnisse manchmal nicht so tröstlich. Durchatmen und die Ruhe bewaren hilft. Ich ändere das Setting, bringe neue Routinen rein. Wir gehen morgens Schwäne füttern. Mein Sohn liebt alle Tiere mit Schnäbeln. 

Ich lege mich so richtig ins Zeug. Trotz allem bleit die Laune eher auf dem Level eines pubertierenden Kindes. Diese kritische Entwicklungsphase hat sogar einen Namen, die "6 - Jahres - Krise" (mehr dazu unter: https://www.eltern-bildung.at/expert-inn-enstimmen/die-6-jahres-krise/). Wie gesagt, vergesst nicht, dass die Altersangabe eine auf wissenschaftlichen Studien basierend immer um einen statistischen Mittelwert handelt. Ich persönlich finde es etwasfraglich, eine Krise nach einem Alter zu bennenen.  Die Kinder sind voller Energie und Ideen. Die elterliche Verantwortung besteht darin, sie aufzufangen und ihnen Halt und Struktur zu vermitteln. Dies kann durchaus herausfordernd sein, bei aller Struktur, die ich mir selbst als Mama, als Mensch und Frau täglich geben muss! Und wieder einmal: Durchatmen!

 

Was ich hier deutlich machen will ist, dass unaghängig von allen äußeren Veränderungen, sich die Kinder ständig verändern! Nicht umsonst haben PädagogInnen für jede Altersphase einen Namen hervorgebracht. Es gibt viele Theorien zu den Phasen. In vielen Erziehungsratgebern ist die Rede von Hormonen, davon, dass der Anstieg des Testosterons bei den Jungs dafür ausschlaggebend ist. Ein paar Wissenschaftler beziehen sich auf die These mit einem klaren Widerspruch, Was auch immer unsere Kinder "reizt". Die Masse an Reizen ist enorm und die Fähigkeiten, die Reize zu verarbeiten noch in den "Kinderschuhen"" Entwicklung Stück für Stück und wir sind live dabei! Der Input, mit dem wir uns als Eltern und unsere Kinder als heranwachsende Erwachsene sich tagtäglich auseinandersetzen müssen ist riesengroß und multiperspektisch zu betrachten!

Jede/r interpretiert auf seine individuelle Art. Das Zaubermittel um uns hier auf einer Ebene anzuschleichen heißt Kommunikation! Nichts geht ohne.

Nicht schlecht, Herr Specht.

Corona als Systemwandel in unseren eigenen vier Wänden. Kein Systemwandel verläut einfach so ab. Ein Auf und Ab der Gefühle! Ein Haufen an Informationen. Da gibt es vieles Kommunizierbares.

Letztendlich schleiche ich mich immer mehr in den neuen Rhythmus ein, Ich reflektiere meine pädagogische Haltung und die damit übereingehende Praxis. Dabei rede ich mit mir selbst, Ich fange an zu schreiben. Keine To do - Liste, sondern ein assioziatives Gedankenwirrwarr, das sich beim Schreiben ordnet. Mein Kind malt einen Vulkan neben mir. Nachdem Schreiben fange ich an alte Spielsachen auszumisten und richte gemeinsam mit meinem Sohn ein neues Ordnungssystem ein. Gemeinsam bauen wir einen neuen Schreibtisch. Beim Bauen entstehen sogleich ein paar Kratzer, 

Ein Andenken dieses "Bauprozesses", dieser "Zukunftsmaßnahme", dieser "gemeinschaftlichen Aktion" wurde sogleich in die neue Arbeitsplatte eingeritzt,

 

- Ende-

 

Was habt ihr erfahren? Lasst euern Gedanken freien Lauf und schreibt!

 

 

 

 

 

 

 


 

 

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